Ich bin extra sehr früh aufgestanden, da ich nach Otranto will, weit im Süden und der Wind ab 15 Uhr von Nord auf Süd drehen soll. Also dann genau gegen mich.
Leider ist Sonntag und da macht das Marinabüro, entgegen des coolen italienischen Marinerogringos von gestern Abend, erst um 10 Uhr auf. Oh Mann ich werde spät loskommen.
Also auschecken, dann muss ich ja noch zur Tanke, die hat zum Glück offen. Aber wie schon gestern erwähnt, ist der Hafen riesig. Bis ich endlich draußen bin vergeht noch mal eine Stunde.
Auf dem offenen Meer weht dann bereits jetzt Südwind. Ich denke kein Problem, habe ja einen Motor und gerade voll getankt, also voll Stoff. Ich binde die Segel und alles andere gut fest.
Die Fahrt ist der totale Horror. Es geht die Wellen rauf und runter. Die Wellen sind nicht allzu hoch, maximal 2 Meter, aber alle 10 Minuten kommen 3 gefühlte Megawellen. Das Boot fährt die Wellen rauf und kracht dann jedesmal ins Wellental. Unter Deck, wenn ich meine Karten kontrollier, kracht es so laut und scheppert so dermaßen, dass ich jedesmal denke das Boot fällt auseinander. Ich ziehe meine Rettungsweste an. Aber wer bemerkt das schon, wenn ich ohne Boot im Meer schwimme..........
Jetzt folgen ein paar Fotos, aber wie meistens auf Fotos sieht das nicht so spektakulär aus.
Nach ewigen Stunden komme ich in Otranto an.
Anfahrt Otranto:
Ein super geschützter Hafen. Ich werde sehr nett an meinen Platz gewunken und von Frederico eingewiesen. Hier ist alles sehr gechillt, das Hafenbüro befindet sich in einem kleinen Beschlag. Ich frage Frederico nach der Polizei, Zoll und Einklarieren. Wie bisher in Italien schaut er mich ungläubig an und winkt ab. Ich lasse das spießige Einklarierungsgefrage ab sofort, bin ja nicht mehr in Kroatien.