Fashion Shoes

Für die nächsten 2 Tage ist ordentlicher Südwind angesagt, mit über 30 Knoten, das ist nicht gewaltig, aber schon unangenehm und ich habe mir vorgenommen nie mehr mit Motor gegenan zu fahren, das ist echt der Horror. Daher habe ich beschlossen, die nächsten Tage ganz entspannt in Otranto zu verbringen, ich komme hier eh nicht weg.

Das ist sogar wunderbar hier gezwungener Maßen noch bleiben zu müssen, hier gefällt es mir außerordentlich gut, so kann ich wichtige Dinge erledigen, wie Tanken, Wäsche waschen, Essen, Shoppen und Rasieren.

Rasieren war mühsame Pflicht, aber erst die Arbeit dann das Vergnügen, daher gehe ich erst nochmal Tanken. Aber das ist hier nicht so einfach. In meinem Hafenhandbuch ist angegeben, dass nur Boote bis 10 Meter Länge an der Tanke anlegen können. Mir doch egal, ich kann inzwischen überall anlegen!!! Warum das so ist -nur Yachten bis 10 Meter-  wird nicht näher beschrieben, daher schaue ich mir die Situation zunächst per pedes an und messe die Tiefe vor Ort.

Den Hondex hat mir Bobby Schenk auf einem Weltumseglerseminar in Friedrichshafen empfohlen. Der zeigt genau 2,10 Meter an, also sollte das doch klappen bei 2,00 Meter Tiefgang. Bissi riski aber es ging.


So Pflichten erledigt!

Wobei ich muss noch waschen. Im Tourist Office erkundige ich mich nach einer Lavanderia. Hier im international Tourist-Office spricht kein Mensch englisch  deutsch oder französisch, zum Glück habe ich 1 Jahr italienisch gelernt, mit Mühe und Not bekomme ich einen Plan mit einem Kreuz an einer bestimmten Stelle. Dort angekommen ist kein Waschsalon, also Internet. Das klappt. Juhu.

Ich liebe Wäsche waschen. Dreckige Wäsche in die Maschine, duftende saubere Wäsche wieder raus. Alles sauber aufhängen, so dass man nichts bügeln muss. Auch in München liebe ich das!

Ich achte dabei auf eine strenge Trennung der Farben, weiß nur mit weiß! Ich hasse weiß-graue T-Shirts.

In meinem Leben war ich noch nie in einem Waschsalon, daher habe ich keine Erfahrung und kann nicht vergleichen. Aber der hier ist mega, alle Maschinen in Übergröße vorhanden und alles mega sauber. Ich besetze gleich mal drei Maschinen parallel, wegen der Farbtrennung.



So Pflichten erledigt.

Insgesamt bleibe ich zweieinhalb Tage in Otranto. Hier ist es sehr sehr schön. Jeden Morgen kommt Fabricio vorbei und kassiert die tägliche Liegegebühr. Ich glaube wir mögen uns, allerdings verstehen wir uns nicht, ich spreche kein Italienisch, trotz Intensivkurs...., und er kein Englisch oder Deutsch.

Jede Tag schlendere ich in die wunder-wunder-schöne Altstadt. Sofort habe ich mein Stammlokal gefunden. Die Blubar.

So, wie gesagt Nachmittags gehe ich in die Blubar. Dort gibt es den bisher besten Oktopussalat meiner Reise. Die Bar wird sehr engagiert geführt und ich komme mit dem Chef-Ober Mateo ins Gespräch. Ich erzähle ihm ua von meinen bisher frustrierenden Anglerfahrungen. Er erzählt mir von seinen Erlebnissen, als er vor etwa 10 Jahren bei irgendeiner Angelmeisterschaft hier vor Ort zig Tunfische gefangen hat. Er interessiert sich sehr für meine Reise und frägt mich, was denn sei wenn ich so ganz alleine über Bord falle?

Gute Frage! Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Da ich fast immer den Autopilot anhabe, würde das Boot, sollte ich über Bord fallen, einfach geradeaus weiterfahren. Ich würde dann irgendwann ertrinken. Ich kann zwar ganz gut schwimmen, aber bei Strömung, Wind und Kälte kommt man kaum ans Ufer, wenn dieses nicht sehr nah ist. Ich werde demnächst etwas über Sicherheit an Bord schreiben. Heute nicht!

Mateo erkundigt sich nach meiner Sicherheit, ich mich nach seinen Schuhen!

 

 

Mateo bei einer seiner vielen Rauchpausen  -  man beachte seine Schuhe.

Als ich ihn fragte wo er denn hier die coolen Schuhe her habe, meinte er die gibts hier nicht. Er sei Schuh Freak und bekomme die Besten nur über das Internet. Daraufhin hat er mir die wichtigsten Marken aufgeschrieben. Ich habe natürlich gleich ein mega cooles Paar für mich bestellt. Von Diadora!

Danke Mateo!!!

Den letzten Abend in Otranto habe ich mit Daniel aus Basel verbracht. Er ist mit seiner Frau Meret und seinen beiden Söhnen seit Anfang April auf Weltumsegelung. Los gings in Kroatien.

Mit seiner neuen Bavaria 46 Cruiser liegt er direkt neben mir.

Daniel ist ein toller Erzähler. Sehr spannend erzählt er mir seine ganze Lebensgeschichte, mit allen Höhen und Tiefen und diversen Liebschaften. Daniel ist Ende 40 und hat Software für Hotels entwickelt und letztes Jahr seine Firma verkauft. Er meint, dass es nun für immer reichen würde. Tolle Geschichte, ich muss in 10 Tagen wieder zu Hause sein...............