1200 Liegeplätze in Korfu und keiner für mich?

Schweren Herzens hebe ich den Anker. Leider muss ich weiter, da ich in genau 6 Tagen wieder in der Arbeit sein muss und bisher weder einen Rückflug habe, noch weiß, wo ich das Boot lassen werde.

Ziel für heute ist die Marina Gouvia. Dies ist eine riesige und sehr gut geschützte Marina auf Korfu. Wahrscheinlich die größte in Griechenland, da selbst die super Marina in Athen nur 130 Liegeplätze hat. In Guovia lasse ich das Boot liegen und fliege von Korfu zurück. Das ist der Plan.

 

Es geht also weiter bei bestem Wetter mit wenig Wind Richtung Süden. Vorbei an der Insel Mathrakion und durch die nur etwa 1500 Meter breite Meerenge zwischen Albanien und Korfu.

Um 17Uhr mache ich in der Marina Gouvia fest. Mein schwierigstes Anlegemanöver, da der Wind erstmals direkt von vorne kommt und die Nachbarboote weit weg sind. Bei einem Versuch rückwärts anzulegen treibt der Wind den Bug sofort zur Seite, sobald man die Fahrt verringert. Falls man Nachbarboote hat würden die einen "auffangen" und so würde man gerade bleiben, aber das ist hier leider nicht der Fall. Und ganz alleine habe ich sowieso keine Chance. Der Marinero ist ziemlich genervt, dass das nicht klappt. Er muss weiter, scheinbar betreut er die 1200 Plätze alleine. Daher entscheide ich mich mit dem Bug zuerst anzulegen, geht einigermassen und ohne Schramme im Boot.

Das Marina Büro hat schon geschlossen, also kann ich meinen Liegeplatz für die nächsten 4 Wochen leider noch nicht klar machen, der Marinero meint nur, dass sie ziemlich voll seien.

Ich nehme ein Taxi und lasse mich in die Altstadt fahren. Zunächst brauche ich eine griechische Prepaidkarte, damit ich hier weiter am Blog schreiben kann.

Aber im Vergleich zu Kroatien und Italien lassen die Griechen alles locker angehen. Marinabüro schließt um 17Uhr, Geschäfte öffnen teilweise erst um 18Uhr, nach kurzer Öffnungszeit am Vormittag. Dafür sind alle sau nett und hilfsbereit.

Die Altstadt von Korfu ist ein Traum, hier gibt es Abendessen mitten im Zentrum. Bissi tourimäßig aber trotzdem schön.