Für die nächsten 3 Tage ist schleches Wetter vorhergesagt, daher ziehe ich weiter und suche mir eine gut geschützte Bucht. Im Hafenhandbuch finde ich Vathi auf der Insel Ithaka. Ich segel Richtung Südwesten, der Wind kommt güstig aus Ost.
Vorbei geht es an der unbewohnten Insel Atokos mit der bekannten wunderbaren Ankerbucht "One House Bay". Toll gelegen, mit gut haltendem Ankergrund, aber heute schon mit Booten überbelegt und viel Wellengang, da der Wind direkt in die Bucht bläst. Nix für mich ich schippere weiter.
Zu der kleinen Insel gibt es aber eine interessante Geschichte:
Ein deutscher Künstler suchte 1979 per Zeitungsanzeige 200 Mitstreiter um auf einer griechischen Insel ein alternatives Leben zu starten. Jeder sollte 10000,- Mark (ca. 5000,- Euro) einzahlen und konnte somit auf dem Areal wohnen, welches als Selbstversorgerlager funktionieren sollte. Ein Vorausstrupp erkundete im Winter die Insel. Dazu ließen sie sich von Fischern aussetzen. Der Badeurlaub endete im Supergau, da Sturm und Schneeschauer über die Inse fegten. Wegen des Seegangs konnten die Abenteurer nicht abgeholt werden und wären dabei fast drauf gegangen. Letztendlich starteten sie ihr Projekt dann in einer Bucht von Ithaka. Der Stern brachte damals eine große Reportage über die Aussteiger heraus. Nach einigen Jahren ging dann aber das Geld aus und vorallem kam es zunehmend zu Streit, da 200 verschiedene Leute 200 verschiedene Aussteigerträume verwircklichen wollten. Dies scheiterte scheinbar letztendlich an zu vielen Differenzen.
Nach knapp 3 Stunden laufe ich in die Bucht von Vathi ein.
Und schon wieder ein Superlativ: Vathi auf Ithaka hat einen der größten und besten Naturhäfen im Mittelmeer (steht in den Büchern). Genau das Richtige was ich bei dem aufziehenden schlechten Wetter jetzt brauche. Das denken sich auch mindestens 15 weitere Yachten, die genauso Vollgas in die Bucht einlaufen wie ich, da hinter uns die schwarzen Wolken auf uns zu kommen und die Wellenkämme beginnen sich zu schäumen. Ooh Mann, ich bin doch Schön-Wetter-Segler. Es beginnt ein Wettlaufen mit den anderen Yachten um die besten Plätze. Inzwischen weht es ordentlich. Ohne meine neue Fernsteuerung hätte ich so ganz alleine echte Probleme das Ankermanöver gut hinzubekommen. Aber alles geht gut und am Ende liege ich relativ sicher und der Anker schein gut zu halten.
Ithaka ist übrigens der Name der Heimatinsel des Odysseus. Die Gelehrten sind allerdings nicht einer Meinung, ob dies meiner Insel hier entspricht. Ithaka ist auf jeden Fall meine Heimat für die nächsten 2 Nächte. Bei dem aufziehenden Regen will keiner auf dem Wasser unterwegs sein.
Stattdessen fahre ich mit dem Dinghi an Land, schlender durch die Gassen und entdecke dabei einen Supermarkt mit toller Metzgerei. Dort kaufe ich Filets und Lambchops.
Und zwischendurch immer unfassbarer Regen