Zurück nach Norden & Drohnenabsturz

Im Dunkeln klingelt der Wecker und ich lege noch vor Sonnenaufgang ab. Alles ist sehr ruhig, der Mond ist noch zu sehen und auch das Meer scheint noch zu schlafen, kein einziger Wellenschlag und nur ein Hauch Wind. Die Sonne geht erst draussen auf dem Wasser auf.

Unter Motor gehts es bei Flaute um das Südkap Lefkadas. Hier, wo letzte Woche das Ende der Welt gewesen war mit Sturm, unglaublichen Regenschauern und diesem türkisen Wasser, ist heute: Nchts. Ich kann es gar nicht glauben, wo ist das ganze Türkis? Ich hatte eigentlich geplant hier noch viele tolle Fotos zu machen. Sehr komisch. Mein Echolot zeigt auch ganz normal die Tiefe an. Letzte Woche scheinen die griechischen Götter verrückt gespielt zu haben.

 

Vor mir liegt eine lange Fahrt. Ich plane daher endlich mal meine Drohne auszupacken. Noch dazu wird dies hier die letzte Strecke sein, an der ich über mehrere Stunden kein Land sehen werde, das sollte tolle Fotos aus der Luft geben. Bisher ist nur der Ludwig mit der Drohne geflogen. Damit nichts schief geht, lese ich mir zunächst die fast 60-seitige Anleitung durch.

Das Hauptproblem ist das Landen auf einem Boot, aber es ist Windstille, das sollte also alles gut gehen. Die Drohne startet auf der Badeplattform. Ich mache super Fotos und Videos. Aus Sicherheitsgründen und um genug Puffer zu haben, plane ich die Landung bereits nach 10 Minuten Flug. Es ist zwar noch windstill, aber es gibt große, langezogene Wellen und das Boot schwankt die ganze Zeit so vor sich her. Die Badeplattform ist zwar sehr breit, aber ziemlich schmal. Es ist schwieriger als gedacht und ich muss ca 10 Landungen abbrechen. Bei dem letzten Versuch rutscht die Drohne ins Wasser und schraubt sich mit den letzten Propellerumdrehungen sofort in die Tiefe des Ionischen Meeres. Hier liegt sie nun auf ca 800 Meter. Ich bin total erschrocken, dann traurig und dann genervt. So ein großer Mist! Sogar die letzten tollen Fotos und Videos sind auf dem Meeresgrund, da der Zwischenspeicher auf dem Handy noch mit den alten Filmen belegt ist. Nur ihre letzte Flugbahn wurde aufgezeichnet:

Ich schaffe es dann bis nach Korfu in die Marina Guovia, wo ich bei Sonnenuntergang und nach fast 100sm einlaufe. Total fertig und am Ende, aber dann doch happy, dass ich so viel Stecke geschafft habe.

Die meiste Zeit nur unter Motor wegen Flaute oder Gegenwind. Zwischendurch gab es mal schönen Wind mit bis zu 16kn, da konnte ich auch mal Segel setzen.

Hier seht Ihr mal meine Lieblinsposition auf dem Boot. Am Heck in der Ecke unter dem Heckträger.