Was machen Australier auf Solta?

Inzwischen ist Hochsaison, es sind immer mehr Boote unterwegs. In Solta muss ich über Funk um den letzten Liegeplatz betteln, leider nur an der Außenmole. Das bedeutet nochmal ein richtig schweres Anlegemanöver mit 12kn Wind direkt von vorne. Dank der kompetenten und hilfsbereiten Marineros bekomme ich es irgendwie hin. Bugstrahlruder braucht kein Mensch.

Schon bei meinem ersten Besuch hat es mir hier super gut gefallen. Auch heute herrscht hier wieder eine besondere Stimmung. Hier fühle ich mich sofort wieder sehr wohl.

 

Für mehr Infos und Geschichten über Solta bei der ersten Etappe bitte hier klicken.

 

Jedesmal wenn ich in den Häfen ganz alleine anlege, bekomme ich von den umliegenden Booten (bzw deren Crews) Lob und Anerkennung. Da selbst die Charterboote, die meistens mit großer Crew und somit vielen helfenden Händen unterwegs sind, oft große Probleme beim Anlegen haben.

 

Dank meiner Exotenstellung komme ich immer sehr schnell ins Gespräch mit meinen Stegnachbarn. So auch hier. Ein Ehepaar aus Australien mit ihren beiden Töchtern. Ich frage direkt nochmal nach:

"Äh wie bitte, aus Australien?"

"Klar wir verbringen unsere Sommerferien immer hier auf einem Segelboot!"

"Aber wieso? In Australien gibt es doch auch Boote, Meer, Strand, Wind etc..."

"Ja aber bei uns gibt es Haie und ganz viele andere giftige Tiere."

"Ja aber des ist doch total weit weg..."

"Egal, hier ist es super sicher und es gibt viel mehr Häfen, alles ist besser hier...."

 

Ich kann es gar nicht glauben, ich träume von meiner Weltumsegelung, bei der ja Australien so ziemlich der weit entfernteste Punkt wäre, und die von nebenan erzähhlen mir, dass das hier das ultimative Ziel ist, Europa!

Gute Nacht Solta, gute Nacht Australien.